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2. Internationaler Kongress Frühkindliches Trauma

In Augsburg, Westhouse

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Abstracts

W1 Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie I.B.T.® für Säuglinge und Kleinkinder, Katrin Boger


Sehr junge Kinder sind in den ersten Lebensjahren besonders verschiedensten Risiken einer Traumatisierung ausgesetzt. Sie können sich rasch in ausweglosen Situationen, z.B. medizinische Eingriffe, Unfälle, Vernachlässigung etc., befinden, in denen weder Flucht, noch Angriff möglich und sie hilflos ausgeliefert sind. Ist dieses Erleben mit sehr starken, überflutenden und evtl. auch andauernden oder sich wiederholenden Stress verbunden, kann es auf Grund der noch nicht gefestigten Persönlichkeitsstruktur und noch nicht ausreichend abgeschlossenen Gehirnentwicklung zu schweren Traumatisierungen bereits im frühen Kindheitsalter kommen, die lebenslange belastende Auswirkungen bis ins hohe Erwachsenenalter nach sich ziehen können.
Psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten in den ersten drei Lebensjahren gibt es nur sehr wenige. Die meisten psychotherapeutischen Behandlungsmethoden für dieses Lebensalter setzen an den Eltern-Kind-Beziehungen an oder beschränken sich sogar auf eine reine Beratung der Eltern. Eine direkte Behandlung am Kind ist nach wie vor die Ausnahme.
Die hier dargestellte Methode I.B.T.® beschränkt sich aber nicht auf eine reine Eltern-Beratung oder die Bearbeitung der Eltern-Kind-Beziehung, sondern stellt einen integrativen Behandlungsansatz von Bezugspersonen-Arbeit, Arbeit an der Eltern-Kind-Beziehung und direkter traumaintegrativen Arbeit am Kind dar.
Weitere Informationen finden Sie hier.


Katrin Boger

  • Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
  • Traumatherapeutin
  • Dipl. Pädagogin
  • Supervisorin
  • Leitung WZPP - Weiterbildungszentrum für Pädagogik und Psychologie,
  • Autorin
  • Aalen, Deutschland

W3 Die Geburt aus Sicht des Babys – Einführungsworkshop, Matthew Appleton / Jenni Meyer

Unsere Erfahrungen im Mutterleib, bei der Geburt und kurz nach der Geburt prägen unser Selbstverständnis und unsere Wahrnehmung der Welt zutiefst. Dieser Workshop richtet sich an alle, die daran interessiert sind, wie unsere frühesten Erfahrungen uns prägen. An diesem Tag erhalten Sie Theorie-Input, wir werden Therapievideos mit Babys ansehen und einige sanfte Selbsterfahrungsübungen durchführen, um Zugang zu unserer eigenen verkörperten Erfahrung zu bekommen. Die Themen umfassen:
• Wie das konventionelle kulturelle Verständnis von Babys und Ungeborenen die Art und Weise bestimmt, wie wir sie auf der Welt willkommen heißen.
• Die vier Phasen der Geburt aus der Sicht des Babys (im Gegensatz zu den drei Phasen der Geburt aus der Sicht der Geburtshilfe) und wie jede dieser Phasen uns beeinflussen kann.
• Wie jede dieser Phasen der Geburt bestimmte Grundüberzeugungen und Lebensaussagen hervorbringen kann.
• Wie Babys ihre pränatalen und Geburtserfahrungen durch spezifische somatische Gesten und emotionalen Ausdruck mitteilen.
• Wie sich ungelöste vorgeburtliche und Geburtstraumata negativ auf die Bindung nach der Geburt auswirken und das Vertrauen der Eltern untergraben können.
• Wie wir lernen können, Babys und unseren eigenen frühen Erfahrungen auf eine neue, genauere und einfühlsamere Weise zuzuhören.
• Wie wir Eltern dabei unterstützen können, Babys bei der Integration von stressigen und traumatischen Geburtserfahrungen zu verstehen und empathisch zu begleiten, um von einer Position der Hilflosigkeit und Überforderung zu einer Position der Stärkung und Widerstandsfähigkeit zu gelangen.
Weitere Informationen finden Sie hier.


Matthew Appleton, MA

    • Psychotherapeut, UKCP
    • Integrative Baby Therapeut
    • Craniosacral Therapeut, RCST
    • Pre- and Perinatal Psychologe
    • Mitbegründer und Leiter von Conscious Embodiment Trainings
    • Craniosacral Therapie Praxis in Bristol, VEREINIGTES KÖNIGREICH

Jenni Meyer, BSc Hons

    • Krankenschwester, RN
    • Hebamme, RM
    • Craniosacral Therapeutin, RCST
    • Mitbegründerin und stellvertretende Leiterin von Conscious Embodiment Trainings
    • Craniosacral Therapie Praxis in Bristol, VEREINIGTES KÖNIGREICH

W4 Trauma und Sondendependenz, Antonia Maria Jockenhöfer / Markus Wilken

Früh- und Risikogeborene sind besonders häufig von Sondendependenz betroffen. Oft stellt sich die Frage warum, sind es gerade Früh- und Risikogeborenen. Was alle diese Säuglinge und Kleinkinder vereint ist, dass Ihr Leben mit Leiden beginnt. In den ersten Tagen bereits erleben Frühgeborene Schmerzen, Atemnot oder der Übelkeit, so dass Angst vor allem was den Mund berührt die Folge ist.
Ablehnung und Aversion gegenüber Nahrung ist in diesen Fällen ein Versuch des Selbstschutzes gegen erneute aversive Erfahrungen. Versuche Säuglinge und Kleinkinder in einer ambulanten und stationären Therapie zu begleiten, treffen auf die Angst des Kindes und deren Eltern. Wir müssen diese Angst verstehen, um dem Kind die Sicherheit zu geben, die es braucht um aus der Aversion herauszutreten. In diesem Workshop soll das Zusammenwirken von frühen Traumata und Sondendependenz analysiert werden um das Kind in ihrer Aversion zu verstehen.
- Woran erkenne ich traumatische Einwirkungen?
- Wie können traumatische Gefühle reguliert werden?
- Wie kann ich dem Kind Sicherheit geben?
- Wie kann ich den Eltern Sicherheit geben?

Anhand von Videobeispielen und Übungen sollen traumatische Verarbeitung dargestellt und erlebbar gemacht werden. Daraus werden therapeutische Maßnahmen und Intervention abgeleitet, die es dem Kind erleichtertern zur oralen Ernährung zurückzukehren.

Weitere Informationen finden Sie hier.


Antonia Maria Jockenhöfer

  • Diplom Heilpädagogin,
  • Systemische Kinder-, Jugend- und Familienberaterin
  • PäPKi Therapeutin
  • Traumapädagogin/ Traumafachberaterin (DeGPT/BAG-TP)
  • Integrative Bindungsorientierte Traumafachberaterin/-therapeutin (I.B.T.®)
  • Emotionelle Erste Hilfe Fachberaterin
  • Lehrauftrag mit Schwerpunkt "Frühforderung von Säuglingen" an der Evangelischen Hochschule in Bochum
  • Institut für Sondendependenz, Essen

Dr. rer. nat. Markus Wilken

  • Dipl. Psychologe
  • Autor
  • Institut für Sondendependenz, Essen

W5 Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie I.B.T.® für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene zur Behandlung früher (vorsprachlicher) Traumata, Katrin Boger


Frühen, ggf vorsprachlichen Traumata therapeutisch zu begegnen, ist für viele Menschen unvorstellbar, da diese meist nicht bewusst kognitiv abrufbar sind. Eine klassische Gesprächstherapie scheint aus diesem Grund nur schwer möglich. Die frühen Erinnerungen sind jedoch weiter im Vorbewussten und Körpergedächtnis gespeichert und beeinflussen hier heraus unsere Wahrnehmung, unsere Bewertung von Ereignissen und unser Handeln.
Die Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie I.B.T.® stellt eine Möglichkeit dar, auch ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Verarbeitung früher (vorsprachlicher) Traumata zu unterstützen.

Weitere Informationen finden Sie hier.


Katrin Boger

  • Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
  • Traumatherapeutin
  • Dipl. Pädagogin
  • Supervisorin
  • Leitung WZPP - Weiterbildungszentrum für Pädagogik und Psychologie,
  • Autorin
  • Aalen, Deutschland

W7 Belastete Kinder, belastete Eltern – Pflegeeltern wirkungsvoll unterstützen, Judith Bürzle


In Deutschland lebten in 2020 rund 90.000 Pflegekinder. Bei der Hälfte der Pflegekinder im Vorschulalter sind traumatische Erfahrungen vorbekannt, ungefähr 40% weisen psychische Auffälligkeiten auf. Oftmals sind jedoch nicht nur die Pflegekinder belastet, sondern infolge auch die Pflegeeltern, die sich im Umgang mit diesen Auffälligkeiten überfordert fühlen können. Negative Eskalationsspiralen bis hin zu weiteren traumatischen Erfahrungen können die Folge sein, Pflegschaft können vorzeitig beendet werden und somit weitere Beziehungsabbrüche eintreten.
In diesem Kurzworkshop werden Sie einen Überblick erhalten, was aus der Forschung heraus über mögliche Vorerfahrungen und psychische Belastungen bei Pflegekindern im Vorschulalter bekannt ist. Evaluierte Interventionen mit dem Fokus auf den Pflegeeltern werden Ihnen vorgestellt - insbesondere das Pflegeelterntraining „Fostering Changes“ werden Sie intensiver theoretisch und praktisch kennenlernen.
„Fostering Changes“ ist ein Gruppentraining für Pflegeeltern mit Pflegekindern im Altern von 2 bis 11 Jahren. Es beruht auf neuen Erkenntnissen der Bindungs- und Traumaforschung. Auf abwechslungsreiche, interaktive Art und Weise werden v.a. Möglichkeiten zur Förderung der Beziehungsqualität und Methoden der positiven Erziehung vermittelt. Gemäß wissenschaftlichen Untersuchungen in Großbritannien fühlten sich Pflegeeltern nach einer Trainingsteilnahme selbstwirksamer in ihrer Rolle und kindliche Auffälligkeiten verringerten sich bedeutsam.


Judith Bürzle, BSc

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
  • Traumacurriculum (Schwerpunkt: IRRT im Kindes- und Jugendalter)
  • Kursleiterin „Fostering Changes“
  • Dozentin
  • Wissenschaftliche Mitarbeiterin Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm

W8 „Sie können ihr Kind jederzeit besuchen.“ – Trauma Neugeborenenintensivstation, Anna Kalbér / Thomas Kühn

Sowohl für das unreife Kind als auch für dessen Eltern stellt eine oft wochenlange intensivmedizinische Behandlung eine gravierende traumatische Erfahrung dar. Die Eltern entwickeln oftmals nach der Geburt eine Reihe komplexer psychologischer Reaktionen wie Schuldgefühle, Trauer wegen des „nicht-perfekten“ Kindes, Depressionen und Symptome ähnlich einer posttraumatischen Stressreaktion (PTSD). Es gilt also den Blick zu schärfen auf unser tägliches Tun, auf Sprache, Rituale und Regeln. Und es gilt Interventionen zu entwickeln, die Eltern helfen, mit der hochkomplexen Situation umzugehen und den Beginn einer stabilen Eltern-Kind-Bindung am „falschen Ort“ zu ermöglichen.

Weitere Informationen finden Sie hier.


Anna Kalbér

  • Intensivpflegekraft
  • Case Managerin
  • Praxisanleiterin
  • Algesiologische Fachassistentin Sternenbrücke Hamburg
  • Neontrainer, Berlin

Thomas Kühn

  • Kinderarzt, Neonatologe
  • Still- und Laktationsberater
  • Oberarzt a.D. am Perinatalzentrum (Level 1) des Vivantes Klinikums Berlin-Neukölln
  • Neotrainer, Berlin

W9 Transgenerationales Trauma - Kann der Einfluss früher Kindheitserfahrungen auf die Entwicklung von Gehirn und Verhalten auf nachfolgende Generationen übertragen werden? Jörg Bock


Die funktionelle Reifung und Entwicklung des Gehirns beruht auf einer komplexen,
aufeinander abgestimmten Interaktion zwischen genetischen Prädispositionen und
Umwelteinflüssen. Stresserfahrungen bzw. Traumata in frühen Lebensphasen können diese
Entwicklungsprozesse negativ beeinflussen und als Folge die Gehirnfunktion vor allem in
präfronto-limbischen Arealen beeinträchtigen. Daher stellt perinataler Stress einen
markanten Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Störungen wie Depression,
Angsterkrankungen oder ADHS dar, wobei hervorzuheben ist, dass die beschriebenen
Effekte oft geschlechtsspezifisch auftreten. Die erfolgreiche Bewältigung früher
Negativerfahrungen kann andererseits aber auch zu angepassten Veränderungen der
neuronalen Strukturen führen, die sich in späteren Lebensphasen durch verbesserte
Stressbewältigungsoptionen oder Resilienz zeigen. Die Interaktion zwischen genetischen
Prädispositionen und den programmierenden Einflüssen der Umwelt wird über sogenannte
epigenetische Mechanismen vermittelt. Diese modulieren die Genexpression ohne
Veränderung der DNA-Sequenz. Eine zunehmende Anzahl an Studien zeigt, dass die
stressinduzierten, epigenetisch regulierten Veränderungen der Hirnfunktion und des
Verhaltens auf Nachfolgegenerationen übertragen werden können (Inter- und
Transgenerationale Transmission). Früher Stress beeinflusst also nicht nur das direkt dem
Stress ausgesetzte Individuum, sondern stellt einen transgenerationalen
Programmierungsfaktor dar, der eine epigenetische Prädisposition für die Stressbewältigung
in den nachfolgenden Generationen definiert.
In diesem Workshop werden die Mechanismen stressinduzierter Effekte auf funktionelle
Hirnentwicklung und Verhalten erläutert, sowie der Einfluss kritischer Faktoren, wie sensible
Entwicklungszeitfenster, geschlechtsspezifische Effekte und die Bedeutung der sozioemotionalen
Umwelt als möglicher protektiver Pufferfaktor, dargestellt. Zudem wird diskutiert
ob und wie diese stressinduzierten Veränderungen auf Nachfolgegenerationen übertragen
werden können und welche Rolle die Epigenetik hierbei spielt.


apl. Prof. Dr. rer. nat. Jörg Bock

  • Neurobiologe
  • Apl. Professor für Zoologie/Neurobiologie, OvGU Magdeburg
  • Leiter der AG “ Epigenetik und Strukturelle Plastizität”

Der Einfluss prä- und postnataler Stresserfahrungen auf die funktionelle Hirnentwicklung: Epigenetik an der Schnittstelle zwischen Genen und Umwelt, Jörg Bock


Das Theorie der “entwicklungsbedingten Ursprünge von Gesundheit und Krankheit“
(Developmental Origins of Health and Disease, DOHaD) postuliert, dass bestimmte
Umwelteinflüsse während kritischer Phasen der Entwicklung die Ausbildung des
funktionellen Phänotyps eines Individuums beeinflussen oder “prägen“ und somit Gesundheit
aber auch Krankheitsanfälligkeiten in späteren Lebensphasen beeinflussen. Diese Gen x
Umweltinteraktion ist ein biologisch notwendiger Prozess, der eine Anpassung an die
jeweiligen Umweltbedingungen ermöglicht, um in späteren Lebensabschnitten optimal in der
entsprechenden Umwelt leben zu können. Auch die funktionelle Entwicklung und Reifung
neuronaler Netzwerke beruht auf einer Interaktion zwischen genetischen Prädispositionen
und Umwelteinflüssen. Perinatale Stresserfahrungen bzw. Traumata, als kritische
Umwelteinflüsse in frühen Lebensphasen, können neuronale Entwicklungsprozesse negativ
beeinflussen und stellen somit einen markanten Risikofaktor für die Entwicklung psychischer
Störungen wie Depression, Angsterkrankungen oder ADHS dar. Eine zunehmende Anzahl
an Studien, darunter unsere eigenen, zeigen, dass diese stressinduzierten Prozesse durch
epigenetische Mechanismen vermittelt werden, die zu kurz- und langfristigen Veränderungen
der Genexpression führen und somit die Hirnfunktion beeinflussen. In aktuellen Studien
konnten zudem nachgewiesen werden, dass der spezifische Effekt von Stresserfahrungen
auf die genannten Prozesse das Ergebnis einer komplexen Interaktion zwischen frühem
Stress und konsekutiven oder wiederholten Stressbelastungen in späteren
Lebensabschnitten ist (“Two-(or Multiple) Hit” Concept).
Dieser Vortrag erläutert die wichtigsten Konzepte der prä- und postnatalen Programmierung
und fasst die wichtigsten Erkenntnisse über die umweltbedingte Entwicklung funktioneller
Gehirnschaltkreise sowie die zugrunde liegenden epigenetischen Mechanismen zusammen.


apl. Prof. Dr. rer. nat. Jörg Bock

  • Neurobiologe
  • Apl. Professor für Zoologie/Neurobiologie, OvGU Magdeburg
  • Leiter der AG “ Epigenetik und Strukturelle Plastizität”

Traumatisierende Geburtserfahrung der Mutter- was bedeutet das möglicherweise für das Kind? Wolf Lütje


Geburt ist eine Grenzerfahrung - diese hinterlässt immer Spuren, kann  traumatisieren - manche erleiden eine PTBS - insbesondere, wenn Gewalt im Spiel war. Traumafolgestörungen sind vielfältig und belasten immer die Mutter-Kind-Bindung. Die so wichtige Urerfahrung bedingungsloser Liebe bleibt ggf. aus und bahnt Wege kindlicher Morbidität. In dem Vortrag wird neben den Konflikten in der Geburtshilfe insbesondere Gewalt- und Traumaprävention erläutert und Aufarbeitung und Traumatherapie fokussiert.


Dr. med. Wolf Lütje

  • Frauenarzt, Geburtshelfer
  • Psychotherapeut
  • Geburtscoach in Hamburg
  • Gutachter
  • Präsident DGPFG
  • Leitlinienbeauftragter
  • Chefarzt

Frühe Verletzungen – späte Narben?! Warum frühe Verletzungen so prägend für das weitere Leben bis ins Erwachsenenalter sind, Katrin Boger


Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Zeit von Zeugung bis zum Ende des zweiten Lebensjahres die prägendste Zeit in unserem Leben. Hier werden die Grundlagen unserer Persönlichkeit, unseren Umgang mit stressreichen Erlebnissen und unser Bindungsverhalten geprägt. Ist diese Zeit durch frühe Verletzungen geprägt, haben diese besonders maligne Auswirkungen auf das gesamte weitere Leben. In diesem Vortrag sollen die Zusammenhänge zwischen Gehirnentwicklung, frühen Verletzungen und späten Narben dargelegt werden.


Katrin Boger

  • Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
  • Traumatherapeutin
  • Dipl. Pädagogin
  • Supervisorin
  • Leitung WZPP - Weiterbildungszentrum für Pädagogik und Psychologie,
  • Autorin
  • Aalen, Deutschland

"Wo ist mein Bruder?" Traumabehandlung durch Eltern-Kind-Psychotherapie - Überblick und Bewertung, Julie A. Larrieu


In diesem Vortrag wird eine evidenzbasierte psychotherapeutische Interventionsmethode vorgestellt, mit der das Verhalten, die psychische Gesundheit und die Beziehungsprobleme von Kindern im Alter von Geburt bis 6 Jahren, die ein Trauma erlebt haben, und ihren Bezugspersonen untersucht werden können. Bei dieser Intervention, der Kind-Eltern-Psychotherapie, werden die Betreuungsperson und das Kleinkind gemeinsam behandelt, wobei der Schwerpunkt auf den Verbindungen zwischen der Erfahrung der Betreuungsperson mit ihrem Kind und ihrem eigenen frühen Trauma liegt. Sie basiert auf Grundsätzen, die von psychodynamischen und Bindungstheorien abgeleitet sind. Die Geschichte eines Kleinkindes und seiner Eltern, die einen traumatischen Verlust erlitten haben, wird anhand von Videoaufzeichnungen erzählt, um die in der Intervention angewandte Bewertung zu veranschaulichen.


Prof. Dr. Julie A. Larrieu

  • Developmental and Clinical Psychologist
  • Professor of Psychiatry and Behavioral Sciences
  • Tulane University School of Medicine, New Orleans, USA
  • Senior Psychologist at the Tulane Comprehensive Assessment and Treatment Team
  • Trainer of Child-Parent Psychotherapy (CPP)

Die Weisheit des Nichtwissens, Matthew Appleton


Angesichts der Verzweiflung von Familien, die bei uns Hilfe suchen, können wir uns unter Druck gesetzt fühlen und sogar in Panik geraten, Lösungen zu finden. Wenn wir jedoch tolerieren können, dass wir nicht wissen, was zu tun ist, kann sich oft ein „potenzieller Raum“ öffnen, in dem tiefere Themen und deren Lösung spontan auftauchen. Dies ist sowohl für den Therapeuten als auch für den Klienten zutiefst menschlich. Ausgehend von der Praxis der Integrativen Babytherapie wird in diesem Vortrag untersucht, wie die Weisheit des Nichtwissens einen integralen Bestandteil der Arbeit mit Eltern und ihren Kindern bildet.


Matthew Appleton, MA, RCST, UKCP

  • Psychotherapeut
  • Integrative Baby Therapeut
  • Craniosacral Therapeut
  • Pre- and Perinatal Psychologie
  • Mitbegründer und Direktor des Conscious Embodiment Trainings
  • Mitbegründen, Co-Direktorin und leitender Lehrer des Instituts für Craniosacrale Studien
  • Autor
  • Praxis in Bristol, Vereinigtes Königreich

Liebe, Schmerz und Intensivmedizin – die Neonatologie als Ort traumatischer Erfahrungen, Thomas Kühn

Der Titel des Vortrages bezieht sich auf eine Publikation von Dr. Kanwaljeet Anand, Professor für Pädiatrie, Anästhesiologie und Schmerzmedizin, die sich nicht nur wie man vielleicht erwarten würde mit den potenziell schmerzhaften Eingriffen auf einer NICU auseinandersetzt, sondern auch hinterfragt welche anderen Momente für die Kinder und deren Eltern schmerzbehaftet sein können und wie wir damit umgehen.

Dazu gehören nicht nur die alltäglichen praktischen Dinge im Rahmen der Betreuung, die mit Schmerz oder Stress einhergehen können, sondern auch die Einstellung, die Gefühle und die emotionale Verfassung der professionellen Fachkräfte im Rahmen der Interaktion mit dem Patienten. Der Vortrag geht der Frage nach, ob im Alltag das Streben nach objektiven Bewertungen und Messungen im Sinne einer evidenzbasierten Medizin einige andere Aspekte der medizinischen Versorgung überschattet sind. Oder anders gefragt hat die evidenzbasierte Medizin, die darüber informiert, „Was“ wir für unsere Patienten tun können, das „Wie“ der Behandlung möglicherweise aus dem Blick verloren? Und akzeptieren wir wirklich die Schüsselfunktion der Eltern in der Betreuung ihrer Kinder?


Thomas Kühn

  • Kinderarzt, Neonatologe
  • Still- und Laktationsberater
  • Oberarzt a.D. am Perinatalzentrum (Level 1) des Vivantes Klinikums Berlin-Neukölln
  • Neotrainer, Berlin

Soziale Gerechtigkeit auf der Neugeborenen-Intensivstation: Ist pädiatrisch medizinisch traumatischer Stress als eine Form von Kindesmisshandlung zu betrachten? Mary Coughlin,


Dieser Vortrag setzt sich mit der kritischen Frage auseinander, ob pädiatrisch medizinisch traumatischem Stress (PMTS) bedingt durch die Umgebung der Neugeborenenintensivstation in seinen Auswirkungen Analogien zu den Folgen einer Kindesmisshandlung aufweist und somit mehr Aufmerksamkeit und Handlungsbedarf erfordert.

Die TeilnehmerInnen entwickeln ein umfassendes Grundverständnis zur Thematik PMTS, seiner Bedeutung und tiefgreifenden Auswirkungen auf die Kinder und deren Familien.
Der Vortrag beleuchtet die typischen Stressfaktoren auf einer Neugeborenen-Intensivstation unter dem besonderen Augenmerk ethischer und sozialrechtlicher Auswirkungen eines unzureichenden Umgangs mit PMTS.
Aus Sicht der traumasensiblen entwicklungsbezogenen Betreuung stellt der Vortrag praktische Strategien und zentrale Massnahmen/ Kernmassnahmen vor, die die Auswirkungen von PMTS abmildern können und im Ergebnis strukturelle und konzeptionelle Anpassungen bewirken, die mehr Gleichheit und Gerechtigkeit in der Neugeborenenbetreuung sicherstellen.
Mit der Akzeptanz das die Folgen von PMTS denen einer Kindesmisshandlung ähneln, haben Fachkräfte des Gesundheitswesens und politische Entscheidungsträger die Möglichkeit sinnvolle Schritte einzuleiten, die für unsere verletzlichsten Patienten einen Betreuungsansatz sicherstellen, der mit mehr Mitgefühl, Verantwortung und Gerechtigkeit einhergeht und die Sensibilität für die Entstehung möglicher Traumata nicht aus dem Blick verliert.


Mary Coughlin MS, NNP, RNC-E

  • Seasoned staff nurse
  • Charge nurse
  • Neonatal nurse practitioner
  • Administratorin, Ausbilderin, Coach und Mentorin
  • Autorin
  • Präsidentin und Gründerin von Caring Essentials Collaborative LLC. Boston, USA

Wenn das Leben mit Schmerz beginnt: Frühe orale Traumatisierung und ihre Behandlung, Markus Wilken

Text kommt


Dr. rer. nat. Markus Wilken

  • Dipl. Psychologe
  • Autor
  • Institut für Sondendependenz, Essen

Frühen Traumata therapeutisch begegnen – es ist nie zu früh – aber auch nie zu spät, Katrin Boger


Frühen, ggf vorsprachlichen Traumata therapeutisch zu begegnen, ist für viele Menschen unvorstellbar, da diese meist nicht bewusst kognitiv abrufbar sind. Eine klassische Gesprächstherapie scheint aus diesem Grund nur schwer möglich. Die frühen Erinnerungen sind jedoch weiter im Vorbewussten und Körpergedächtnis gespeichert und beeinflussen hier heraus unsere Wahrnehmung, unsere Bewertung von Ereignissen und unser Handeln. In diesem Vortrag soll eine therapeutische Möglichkeit frühen vorsprachlichen Traumata in jedem Alter zu begegnen dargestellt werden.


Katrin Boger

  • Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
  • Traumatherapeutin
  • Dipl. Pädagogin
  • Supervisorin
  • Leitung WZPP - Weiterbildungszentrum für Pädagogik und Psychologie,
  • Autorin
  • Aalen, Deutschland

Traumabehandlung durch Eltern-Kind-Psychotherapie - Kernintervention, Julie A. Larrieu


Dieser Vortrag beschreibt die Strategien, die in einer evidenzbasierten psychotherapeutischen Interventionsmethode, der Kind-Eltern-Psychotherapie, zur Behandlung von Verhaltens-, psychischen Gesundheits- und Beziehungsproblemen von Kindern im Alter von Geburt bis 6 Jahren, die ein Trauma erlebt haben, und ihren Bezugspersonen eingesetzt werden. Anhand von Videoaufzeichnungen eines Kleinkindes und seiner Eltern, die sich aufgrund von Trauma und Verlust in Therapie begeben haben, werden verschiedene Techniken anhand von spielerischen Erzählungen veranschaulicht. Die Kind-Eltern-Psychotherapie erleichterte die Heilung ihres Traumas und ihrer Beziehung durch die Wiederherstellung der physischen und psychischen Sicherheit im Kontext des therapeutischen Milieus.


Prof. Dr. Julie A. Larrieu

  • Developmental and Clinical Psychologist
  • Professor of Psychiatry and Behavioral Sciences
  • Tulane University School of Medicine, New Orleans, USA
  • Senior Psychologist at the Tulane Comprehensive Assessment and Treatment Team
  • Trainer of Child-Parent Psychotherapy (CPP)

Die (psychisch) belastete Mutter: die emotionale Asphyxie des Kindes und ihre Folgen, Wolf Lütje


Aus viele Gründen- insbesondere psychischen- kann es vorkommen, dass eine Mutter nach der Geburt ihrem Kind nicht adäquat zur Verfügung stehen kann.
Gibt es hier keinen Ersatz- oder eine Ergänzung kann dies für das Kind schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Frühzeitiges Erkennen und Handeln - u.a. auch im Rahmen der frühen Hilfen, kann in vielen Fällen heilsam sein.
Der Vortrag konzentriert sich auf die Analyse der Hintergründe, Störungsbilder aber auch die therapeutischen Möglichkeiten und Erfordernisse vor dem Hintergrund großer Versorgungslücken.


Dr. med. Wolf Lütje

  • Frauenarzt, Geburtshelfer
  • Psychotherapeut
  • Geburtscoach in Hamburg
  • Gutachter
  • Präsident DGPFG
  • Leitlinienbeauftragter
  • Chefarzt

Scham und Beschämung in der frühen Kindheit – Orientierung im sozialen Umfeld oder Traumatisierung? Mauri Fries


Normale Scham entwickelt sich bei Kleinkindern im Zusammenhang mit ihren zunehmenden Autonomiebedürfnissen im zweiten Lebensjahr. Bestimmte kindliche Handlungen können das Zusammenleben in Familien empfindlich stören oder die Kinder bringen sich selbst in große Gefahr. Klare, zum Teil für das Kind rigide Reaktionen der Erwachsenen geben dem Kind Orientierung über unerwünschtes oder gefährliches Verhalten und den Regeln des Zusammenlebens. Damit aus dieser sehr einschneidenden Erfahrung des Kindes keine anhaltende Entwicklungseinschränkung oder Traumatisierung folgt, braucht das Kind die Zusicherung, dass es als Person geliebt wird, aber ein bestimmtes Verhalten keinesfalls akzeptiert wird.

Welche Konsequenzen hat es für die Entwicklung des Kindes, wenn es wiederholt durch Beschämung oder im Kontext von Gewalt und Vernachlässigung eine toxische Scham entwickelt? Inwiefern blockiert eine toxische Scham eine differenzierte Gefühlsentwicklung, das Erleben von unterstützenden Beziehungen und das Erleben eines angemessenen Selbstwertgefühls?


Dr. phil. Mauri Fries

  • Dipl. Psychologin
  • HP-Psychotherapie
  • Systemische Familienberatung und Supervision
  • Somatic-Experiencing (SE)® Practioner
  • Fort- und Weiterbildung „Frühe Kindheit“
  • Privatpraxis in Leipzig

Milderung traumatischer Erfahrungen auf der NICU durch B.U.F.F.E.R., Mary Coughlin


In diesem Vortrag wird das Konzept nach der Methode B.U.F.F.E.R. vorgestellt, ein innovativer Ansatz traumatische Erlebnisse der Neugeborenen-Intensivstation bei Kindern und deren Familien abzumildern.
Die Abkürzung B.U.F.F.E.R. steht für Belonging (Zusammengehörigkeit), Understanding (Verständnis), Frameworks (Rahmenbedingung), Forgiveness (Toleranz), Equity (Gleichberechtigung) und Respect (Respekt) – jede dieser Komponenten ist ein wesentlicher Baustein in Bezug auf einen ganzheitlichen Ansatz in der traumasensiblen Pflege.
Die TeilnehmerInnen lernen, wie sie ein unterstützendes und einladendes Umfeld gestalten können, das ein Gefühl von Zugehörigkeit sowie Sensibilität für die Entstehung von Traumata fördert und strukturierte Rahmenbedingungen für die Betreuung implementiert.
Die Sitzung beleuchtet zudem die Notwendigkeit eine Kultur zu pflegen, die im Rahmen der Betreuung von mehr Verständnis und Gerechtigkeit geprägt ist.
Durch Einbeziehung dieser Grundsätze können die Fachkräfte der Neugeborenen-Intensivstation das emotionale und psychologische Wohlbefinden, der ihnen anvertrauten Patienten und Familien in Hinblick auf eine verständnisvolle und kompetente Betreuung optimieren.


Mary Coughlin MS, NNP, RNC-E

  • Seasoned staff nurse
  • Charge nurse
  • Neonatal nurse practitioner
  • Administratorin, Ausbilderin, Coach und Mentorin
  • Autorin
  • Präsidentin und Gründerin von Caring Essentials Collaborative LLC. Boston, USA

Die Kraft der verkörperten Präsenz, Matthew Appleton


Die Bewusstmachung unserer verkörperten Erfahrung und die Aufmerksamkeit für Veränderungen in unseren inneren Empfindungen kann uns helfen, in unseren therapeutischen Beziehungen mit unseren Klienten zutiefst präsent zu bleiben. Das Lehren und Vorleben von Präsenz kann auch Eltern dabei unterstützen, nicht mehr zu versuchen, die Dinge herauszufinden, wenn ein Baby oder Kind in Not ist, sondern in einen Zustand der emotionalen Einstimmung zu kommen, der Sicherheit und Verbindung für Eltern und Kind schafft. Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen über die rechtshemisphärische Hirnfunktion, das so genannte „kardiale Gehirn“ und die Polyvagaltheorie werden wir sehen, wie die verkörperte Präsenz es uns ermöglicht, tiefer in die präverbale Welt des Säuglings einzudringen, als wenn unsere primäre Orientierung über die kulturell dominante linke Hemisphäre erfolgt.


Matthew Appleton, MA, RCST, UKCP

  • Psychotherapeut
  • Integrative Baby Therapeut
  • Craniosacral Therapeut
  • Pre- and Perinatal Psychologie
  • Mitbegründer und Direktor des Conscious Embodiment Trainings
  • Mitbegründen, Co-Direktorin und leitender Lehrer des Instituts für Craniosacrale Studien
  • Autor
  • Praxis in Bristol, Vereinigtes Königreich

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